Der britische Mischkonzern Grand Metropolitan (Immobilien, Hotels, Nahrungsmittel, Spirituosen) erwarb 1969 die Großmolkerei Express Dairies. 1972 folgte mit der Übernahme der International Distillers and Vintners Ltd. (J&B Justerini & Brooks, Gilbey of Ireland, W. & A. Gilbey) eine weitere Akquisition. Auf den ersten Blick passen Milch und Whisky zwar nicht sonderlich gut zusammen, aber auf den zweiten schon, wie David I. Dand und sein Entwicklungsteam von Gilbey of Ireland bewiesen. Nach zahlreichen misslungenen Versuchen gelang es ihnen schließlich, irischen Whiskey, Sahne, Kakao, Vanille und Zucker zu einer stabilen Emulsion zu vermischen: die Geburtsstunde von Baileys Original Irish Cream. Als Zielgruppe hatte das Unternehmen vor allem Frauen im Visir, denen reiner Whisky einfach zu stark war. Den Namen Baileys wählte man in Anlehnung an den Dubliner Pub »The Bailey« in der Duke Street, wo die Mitarbeiter der Entwicklungabteilung häufig einkehrten, um sich neue Inspirationen zu holen. Im November 1974 kam der Likör zunächst in Irland auf den Markt, kurz darauf auch in Großbritannien. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der garantierten Haltbarkeit von 18 Monaten, entwickelte sich Baileys schnell zur weltweit erfolgreichsten irischen Spirituose.
Für die internationale Vermarktung von Baileys wurde 1975 die neue Firma R&A Bailey & Co. gegründet; die Initialen R&A haben keine Bedeutung, außer dass sie zwei Firmengründer suggerieren sollten, ähnlich wie bei W. & A. Gilbey, die es allerdings nie gab. Auf die Buchstaben »R« und »A war ein Mitarbeiter der Marketinabteilung zufällig beim Lesen eines Zeitungsartikels über den Royal and Ancient Golf Club gekommen. 1979 kam Baileys Irish Cream auch in Deutschland und den USA auf den Markt.